Dienstag, 31. Juli 2012

Gedanken, Worte und Ideen flirren ...




Geheimnisvoll wirkender Schreibplatz. Da sieht man Gedanken, Worte und Ideen flirren ...

Aber - so sieht er aus.
Ich hatte nur kein Kissen im Rücken.

Die Schriftstellerin Jana Jürß berichtet von ihrem Schreibaufenthalt aus dem letzten Jahr:



Jana Jürß:
Jay bot es mir an, ihr Häuschen, ihr Schreibhäuschen. Damit ich auch
außerhalb meines Hotelzimmers in jener gewissen Stadt (in der viele
meiner Protagonisten ihr Zuhause finden) schreiben kann. Ein Versuch war
es und ja, etwa zwei Wochen nach dem Schreiben in meinem Hotelzimmer
(den lieben Hotelbesitzern auf diesem Wege einen Gruß), noch vor Beginn
des Frühlings im vergangenen Jahr brach ich auf (nicht ein) in ein
fremdes Haus. Und dieses Haus in Friesland, gar nicht sehr weit von
meinem Ostfriesland, öffnete sich die Tür und bat mich herein. Sie bot
mir einen bequemen Stuhl am Schreibtisch und noch ehe ich einen anderen
Gedanken fassen konnte, zogen mich meine Romanfiguren nach Mecklenburg
und wenige Schreibwochenenden genügten, um den ersten Fall einer
Krimireihe zu lösen. Wie in Trance sehe ich mich schreiben, die Fäden
ziehen sich von allein, die Charaktere machen was sie wollen und das tut
gut! An einem Samstag im Humaldawei schrieb ich weit über 45000 Zeichen,
ein Tagesrekord und nur der steife Nacken erinnerte mich daran, dass es
gut sei für den Tag. Humaldawei, Friesland - das bedeutet für mich die
Einsamkeit, die ich brauche, um das Leben in meinen Welten zum Leuchten
zu bringen. Was ich dort tue, außer Schreiben? Ich spaziere in den
wenigen Schreibpausen durchs Dorf, ich esse mein Schreibbrot und trinke
meinen Schreibwein, ich höre meine Schreibmusik. Ganz nebenher wie ein
Tanz wird das Haus geputzt, ein wenig schlafe ich auch, aber nur ganz
wenig, denn meine Schreibzeit ist zu wertvoll. Die nächsten Romane sind
in Arbeit, derzeit wird an ihnen zuhause gesponnen, aber bald, sehr bald
möchte ich wieder nach Friesland.
www.jana-juerss.de

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen